Zur aktuellen Situation im privaten Radio; dringende Bitte um finanzielle Hilfe
Sehr geehrte Herren Staatsminister,
sehr geehrte Damen und Herren,
die Mitteldeutschen Privatradios begrüßen die weitreichenden Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung vor einer Ausbreitung des Corona- Virus (SARS-CoV-2/Covid-19). Die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger verdient absolut vorrangige Berücksichtigung.
Damit diese Maßnahmen die Bevölkerung erreichen und von ihr nachvollzogen werden können, informieren die Mitteldeutschen Privatradios umfassend und schnell über aktuelle Entwicklungen, Gefahrenlagen und Schutzmaßnahmen im Zusammenhang mit dem Corona-Virus. Sie können dabei gezielt lokal, regional und landesweit relevante Informationen verbreiten und werden auf den unterschiedlichen Verbreitungswegen von einem erheblichen Teil der Bevölkerung Mitteldeutschlands und darüber hinaus gehört. Mit 21 über UKW und/oder DAB+ verbreiteten Radioprogrammen erreichen die Mitteldeutschen Privatradios allein auf dem terrestrischen Verbreitungsweg täglich durchschnittlich 4.260.000 Hörer*. Hinzu kommen all diejenigen, die diese Programme über Internetradios oder Smartphones streamen.
Allerdings haben diese Maßnahmen erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen auf die Mitteldeutschen Privatradios. Sie leben – anders als der gebührenfinanzierte öffentlich- rechtliche Rundfunk – von Werbeeinnahmen. Diese Werbeeinnahmen brechen in einer nicht vorhersehbaren Größenordnung weg. Niemand bewirbt Produkte oder Dienstleistungen, die er aufgrund hoheitlicher Anordnungen derzeit nicht oder kaum vermarkten kann. Die Mitteldeutschen Privatradios verzeichnen momentan
Umsatzeinbußen bis zu 85%.
Diese Situation wird sich nicht zeitnah verbessern. Nach einer Lockerung oder Aufhebung von Anordnungen müssen die Werbekunden liquide Mittel für den Neustart oder zur Aufrechterhaltung ihres Geschäftsbetriebs aufwenden, bevor wieder an Werbung gedacht werden kann.
Aus Rücklagen und durch Kurzarbeit können diese Umsatzeinbußen nicht mehr kompensiert werden. Den größten Kostenanteil der Mitteldeutschen Privatradios machen Programmzuführungs- und Verbreitungskosten, insbesondere für die UKW-Verbreitung aus. Die UKW-Verbreitung ist aber nach wie vor der Hauptverbreitungsweg von Radioprogrammen. Um den Sendebetrieb weiter aufrechterhalten zu können und die weit mehr als 500 Arbeitsplätze** in den Mitteldeutschen Privatradios zu sichern, wird dringend finanzielle Unterstützung benötigt.
Ein wichtiger Schritt wäre die vorübergehende Entlastung von den Programmzuführungs- und Verbreitungskosten, zum Beispiel als sog. verlorener Zuschuss oder eine Beteiligung am Rundfunkbeitrag. Wichtig ist, dass diese Hilfe rechtssicher und vor allem rechtzeitig ankommt, bevor es zu spät ist.
Ihre Mitteldeutschen Privatradios
* ma 2020 Audio I, Tagesreichweite, Mo- So, BRD gesamt, nur Radio
** Freistaat Sachsen: 279, Sachsen- Anhalt: 155, Freistaat Thüringen: 89 Arbeitsplätze
Mitglieder des VMPR:
Sachsen
- BCS Broadcast Sachsen GmbH & Co. KG, produziert: HITRADIO RTL, Radio Dresden, Radio Leipzig, Radio Leipzig 2, Radio Chemnitz, Radio Zwickau, Radio Lausitz, Radio Erzgebirge – Wir lieben das Erzgebirge
- LFS – Landesfunk Sachsen GmbH, veranstaltet: R.SA
- Netzwerk Programmanbietergesellschaft mbH, produziert: ENERGY Sachsen
- Privater Sächsischer Rundfunk GmbH, veranstaltet: RADIO PSR
- Sächsische Gemeinschaftsprogramm GmbH & Co. KG, veranstaltet: apollo radio)))
Sachsen-Anhalt
- Funkhaus Halle GmbH & Co. KG, veranstaltet: Radio Brocken, 89.0 RTL, 89.0 RTL In The Mix
- VMG Verlags- und Medien GmbH & Co. KG, veranstaltet: radio SAW, ROCKLAND, 1A Deutsche Hits
Thüringen
- Landeswelle Thüringen GmbH & Co. KG, veranstaltet: LandesWelle Thüringen
- Antenne Thüringen GmbH & Co. KG, veranstaltet ANTENNE Thüringen, radio TOP 40