Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen. 06.05.2016. Nach fast 25 Jahren individueller Befassung mit medienpolitischen Themenstellungen in den jeweiligen Bundesländern haben sich die privaten Radioanbieter in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen darauf verständigt, künftig gemeinsam für ihre Belange in Mitteldeutschland einzutreten. Als Interessensvertretung agiert der Verband Mitteldeutscher Privatradios (VMPR).
Ziel der neun beteiligten Unternehmen* ist es, Einfluss bei medienpolitischen Entscheidungen und Projekten geltend zu machen und die Wahrnehmung als wichtige Wirtschaftsunternehmen und Arbeitgeber in Mitteldeutschland zu stärken. Immerhin erreichen die verbundenen Unternehmen mit ihren 18 Radiosendern knapp 8 Millionen Hörer pro Tag. Damit gehören die Privatradios zu den wichtigsten Tagesbegleitern der mitteldeutschen Bevölkerung. Themenstellungen wie die Herausforderungen der Digitalisierung, zeitgemäße Regulierungsrahmen im Bereich der Werbung oder auch die Wahrung der Chancengleichheit im dualen System stehen im Fokus.
„Zwar ist der private Rundfunk auf Länderebene verankert, aber viele Themengebiete gleichen sich länderübergreifend. Nicht zuletzt ist auch der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Mitteldeutschland als Drei-Länder-Anstalt organisiert, so dass hier über den VMPR ebenfalls übergreifende Sprachfähigkeit geschaffen wird“, erklärt Mike Bröhl, Geschäftsführer im Funkhaus Halle (Radio Brocken, 89.0 RTL), der gemeinsam mit den Geschäftsführern der weiteren Unternehmen den Verband vertritt. „Es ist dabei nicht unser Ziel, die föderalen Strukturen zu untergraben. Wenn es uns aber möglich wird, bei bestimmten Problemstellungen gemeinsame Zielstellungen zu formulieren, bekommt unsere Argumentation mehr Gewicht“, ergänzt Friedrich A. Menze, Geschäftsführer von RADIO PSR und R.SA.
Die Abgrenzung zu den bestehenden, bundesweiten Verbänden wie APR und VPRT erfolgt über eine Fokussierung auf regionale Belange. Darüber hinaus sind alle Mitglieder in den nationalen Verbänden organisiert.
Zu den Zwecken des VMPR gehören die Wahrung der programmlichen und publizistischen Interessen der Anbieter, die Vertretung der Interessen der Mitglieder gegenüber den Organen des Staates, Behörden und Organisationen, besonders auf dem Gebiet des Medienrechts, der Publizistik, des Werbewesens, der Gebühren, der Frequenzversorgung und allgemeiner wirtschaftlicher Belange.
„Wir alle sind im Konzert der privaten Medienmacher gut aufgestellt, stehen aber natürlich ebenfalls vor den großen Herausforderungen der Digitalisierung. Geschäftsmodelle und wirtschaftliche Rahmenbedingungen verändern sich rasant, verbunden mit vielen Chancen aber auch Risiken. Um hier aktiv mitgestalten zu können, ist eine stärkere Positionierung in Zukunft von großer Bedeutung“, ist sich Lars Gerdau, Geschäftsführer von LandesWelle Thüringen mit allen Verbandsmitglieder einig.
Der VMPR präsentiert sich erstmals am Montag, 9. Mai der Fachöffentlichkeit anlässlich des Medientreffpunkts Mitteldeutschland (9. bis 11. Mai 2016) auf dem Freigelände direkt vor der „media city leipzig“ mit einem Infomobil.
Mehr Informationen finden Sie unter: www.vmpr.de | * Die Mitglieder des VMPR finden Sie unter www.vmpr.de/mitglieder.